Archiv der Kategorie: Gereimtes
Rest in peaces
Ich
male Bilder,
schreibe Seiten,
mache Schilder,
fülle Zeiten.
Such ein Ruhepolster für die Vergangenheit
Doch sie lässt mich nicht los, diese ganze Zeit
In der wir
Dinge teilten,
sie verflochten,
mit den Zeiten
die uns mochten:
Kleine Ewigkeiten.
Was ich nicht sah, waren die Zeiten ohne uns,
denn die blendete ich aus, das war meine große Kunst.
Freiheit wollt’ ich geben
und nahm sie mir nur selbst,
nämlich die Freiheit zu leben wie es mir allein gefällt.
Zog mich zurück um nicht zu klammern, lachte laut, damit mein Jammern
von niemandem gehört wird, und schon gar nicht von Dir und mir.
Dich vermissen?
Frage nicht, geht Dich nichts an, das ist mein Bier.
Hielt mir die Ohren zu, steckte Watte hinein.
Hörte Dich deswegen nicht einmal um Hilfe schrein.
Alles bestens, keine Frage!Es gibt keinen Grund zur Klage:
Ich bin stark und ich bin groß!
Wein ich nachts in meinen Schoß,
sieht das keiner, nicht mal Du.
Und ich sah auch Dir nicht zu.
War so cool, immer gelassen.
Hab Dich ganz allein gelassen,
als Du mich vermutlich brauchtest,
wenn Du Deine Scheiße rauchtest.
Mein Bemühen nicht zu stressen, führte dazu, zu vergessen,
dass Distanz zu gar nichts führt, uns ins Aus katapultiert
Statt die Nähe zu halten, nach und nach zu verringern,
kam ich meiner Taktik für uns ganz gewaltig ins Schlingern.
Kriegte die Kurve nicht, hielt mich zu sehr zurück.
Kam ins Schleudern, brachte uns so Stück für Stück
Um das was wir einmal hatten.
Und nun stehe ich hier
– wieder mal mein Bier –
kann uns nur noch bestatten.
„Rest in peace“ flüster ich heiser,
„alles Gute nur für Dich“
setze dann hinzu, noch leiser
„das geht leichter ohne mich.“
Grenzwerte
Allein mit Dir, im Zweifel am Leben
im Kopfkino scheint es nur Horror zu geben.
Und hin und her schiebst Du Deine Angst,
warum aber nie von Dir selber fort?
Das fällt zu Dir schwer und Du wünscht Dich dann
an einen nur Dir bekannten Ort
Dämonen vertreiben, die Dich aufreiben:
Das fordert Mut (den Du grad nicht hast),
nicht diese Wut, die Dich erfasst
und Dir verweigert im Hier zu bleiben.
Nimm Deine Selbstliebe fest an die Hand.
Lass sie mal machen, sie kann das gut!
Steck Deinen Kopf nicht in den Sand,
tipp leise lächelnd an Deinen Hut
und lass sie gehen,
schick sie weit weg:
Deine dunkelen Zukunftsgedanken.
All dieser Dreck,
lass ihn nicht stehen,
weise ihn in seine mickrigen Schranken.
Morgen schon wehen
Chancen Dich weiter,
weit über Deine eigenen Grenzen.
Du wirst schon sehen,
selbst wenn Du mal scheiterst:
Bald mehren sich die guten Sequenzen.
Gesichtspunkte
Der erste Blick den ich Dir gönne
der trifft ganz sicher das Gesicht.
Nicht dick, nicht dünn und nicht das Schöne
ist es, wonach ich forsche, suche
und dann im Plus bei Dir verbuche:
Die Attraktivität zählt nicht.
Es ist das Leben, das Du ausstrahlst.
Dein Lachen, das die Augen schönt,
mit dem Du kleine Fältchen aufmalst.
Die tiefen Augenschatten zeigen
die Sorgen, die Du nennst Dein Eigen:
vom Leben bist Du nicht verwöhnt.
Es ist die Spannung, die Dich hochhält,
die allerfassend wache Sicht,
die zielgerichtet immer anwählt,
was Dir Besondres kann aufzeigen.
Die Art von Dir den Kopf zu neigen,
Dein Blick, wenn das Gefühl ihn bricht.
Es ist die Röte Deiner Nase
nach dem Spaziergang durch den Schnee.
Der Augen Ausdruck in Extase:
befriedigt, wenn um mehr ich flehe.
Doch auch das Leid, das ich dann sehe
wenn Trauer, Schmerz zeigt: Es tut weh.
Das alles ist’s, wonach ich sehe,
wenn Dich mein Blick einmal erreicht.
Und wenn ich mich dann umdreh, gehe,
war nichts von dem bei Dir vorhanden.
So bin ich gern – offengestanden –
diejenige, die lieber weicht.